Delegation des Landkreises Saarlouis zu Besuch im Partnerlandkreis Bochnia

Die Delegation aus Saarlouis mit Landrat Adam Korta vor dem Schloss in Nowy Winicz. Foto: Sabina Kierepka Eine 17-köpfige Delegation des Landkreises Saarlouis hat kürzlich den Partnerlandkreis Bochnia in Polen besucht. Begleitet wurde die Gruppe vom Chef der Staatskanzlei des Saarlandes, David Lindemann. Insgesamt verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier unvergessliche Tage in Bochnia und Nowy Wiśnicz.

Am Flughafen Krakau wurde die Delegation herzlich von den Freunden empfangen. Man startete gleich mit einem inklusiven Stadtrundgang durch die Stadt Krakau. Nach einem kurzen Stopp im Hotel ging es direkt weiter zur Familie Potrzebski und ihrem Hofgut, wo alle ein köstliches Abendessen genießen durften. Die Stippvisite bei der Familie Potrzebski ist längst ein fester Bestandteil der Besuche. Mit ihrer Gastfreundschaft und Kreativität versüßt sie jeden Aufenthalt, sodass es immer schwerfällt, das Hofgut wieder zu verlassen. Dort wurde die Gruppe auch von den Landfrauen aus dem Ort Bieńkowice mit polnischen Köstlichkeiten überrascht. Wie es bei diesen Begegnungen Tradition ist, kam auch die Musik nicht zu kurz: Gemeinsam mit einem Akkordeonspieler wurden polnische und deutsche Lieder gesungen. Es war ein kurzweiliger gemütlicher Abend voller Austausch und Lachen.

Ein Besuch im Landratsamt in Bochnia ist immer ein besonderer Termin für die Besucherinnen und Besucher aus Saarlouis. Die beiden Landräte, Adam Korta und Patrik Lauer, hatten viel zu besprechen und sammelten bereits erste Ideen für das 25-jährige Bestehen der Partnerschaft. Das Jubiläum steht 2026 an. Auch das Thema Altenpflege und Seniorenheime war ein bedeutendes Thema in der Runde. Es wurden viele Gedanken dazu ausgetauscht und Vergleiche zwischen den Ländern gezogen. Zu einem späteren Zeitpunkt hatte die Delegation die Möglichkeit, ein solches Heim zu besuchen und sich ein Bild davon zu machen.

Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Zespół Szkół Nr 1 w Bochni, einer technischen Schule. Die Gruppe wurde durch die Räumlichkeiten geführt, und man hatte die Gelegenheit, mit den Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen.

Am Abend des zweiten Tages stand die feierliche Eröffnung des Festiwal Piosenki „Integracja malowana dźwiękiem“ auf dem Programm. Dieses Festival ist der Ursprung des inklusiven Festivals „EINklang“, das im Landkreis Saarlouis alle zwei Jahre stattfindet. Im Partnerlandkreis Bochnia wird es jedes Jahr von Jurek Turek organisiert. In diesem Jahr vertrat die Gruppe „Blind Audition“ mit Hannah Feibel den Landkreis Saarlouis. Die Musikerinnen und Musiker nahmen unter anderem an einem Workshop mit Ania Rusowicz, einer bekannten polnischen Sängerin, teil, um sich auf ihren Auftritt beim Wettbewerb vorzubereiten.

Am dritten Tag war die Aufregung groß, denn es war der Tag des Wettbewerbs. Vorher gab es noch die Möglichkeit, das beeindruckende Salzbergwerk von Bochnia zu besichtigen – ein Besuch, der absolut empfehlenswert ist. Danach ging es für die Akteure von „Blind Audition“ und ihre Begleiter zum Festival, Blind Audition mit Hannah Feibel, Familie Potrzebski und ihrem Coach Ania Rusowicz, einer bekannten polnischen Sängerin. Foto: Powiat Bochenski um sich entsprechend vorzubereiten. In der Zwischenzeit nutzten die Nicht-Sänger die Gelegenheit, das Grab des verstorbenen Landrats Ludwik Wegrzyn zu besuchen, um ihm Ehre zu erweisen und Blumen niederzulegen. Er war eine der Schlüsselfiguren, die die Partnerschaft ins Leben gerufen haben. Er hat mit unermüdlichem Einsatz Pionierarbeit geleistet. Sein Vermächtnis wird für immer in den Herzen der Menschen aus Bochnia und Saarlouis weiterleben und inspirieren.

Pünktlich zum Vorsingen war die Gruppe rund um „Blind Audition“ wieder vereint. Ihr Fanclub feuerte die Gruppe an, was für eine großartige Atmosphäre sorgte. Gemeinsam mit dem Orchester unter der Leitung von Adam Jarzmik rockte „Blind Audition“ beim Festival die Halle und sorgte für mächtig Stimmung. Die Antwort auf die Frage, ob sie den Wettbewerb gewonnen hatten, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erst am Galaabend des Festivals. Die Überraschung war groß, als „Blind Audition“ hier erneut auf die Bühne gerufen wurde – ein Moment, der die gut gefüllte Halle zum Beben brachte.

Die Gruppe belegte den ersten Platz in der Kategorie „Ensemble“ und erhielt herzliche Gratulationen unter anderem auch von der Unternehmerfamilie Potrzebski, die das Festival seit Jahren finanziell unterstützt. 
Ein ganz besonderer Moment dieser Reise wird der Delegation und den Gästen des Festivals immer in Erinnerung bleiben: Die jungen Künstler beschlossen spontan, ihren Preis von 1.000 Zloty an die Schülerinnen und Schüler von SOSW Bochnia, einer Schule für Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf, zu spenden, um deren musikalische Projekte zu unterstützen. Diese Geste zeigt, wie viel Herz und Zusammenhalt in dieser besonderen Gemeinschaft steckt!

Den Abschluss des Besuchs bildete ein gemeinsames Abendessen mit Sponsoren, Coaches der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und dem Organisationsteam rund um Jurek Turek. In diesem Jahr waren außerdem der Staatssekretär für Infrastruktur von Polen, Stanislaw Bukowiec, und der Woiwode Klęczar anwesend. 

Am letzten Tag tauschte sich die Delegation bei einem Frühstück weiter mit Landrat Adam Korta aus, bevor es zum Flughafen Krakau und schließlich wieder zurück in Richtung Saarlouis ging.

Als die jungen Künstler gefragt wurden, was ihnen am besten gefallen hat, kam sofort die Antwort: „Das Essen und die Herzlichkeit der Menschen!“. Diese schönen Erfahrungen machten die Abreise nach Deutschland wieder einmal unglaublich schwer.

Insgesamt war der Besuch in Bochnia ein voller Erfolg, der nicht nur die kulturellen und freundschaftlichen Bande zwischen den beiden Landkreisen stärkte, sondern auch unvergessliche Erinnerungen schuf, die alle in der Delegation noch lange begleiten werden.

Abend bei Familie Potrzebski. Foto: Powiat Bochenski Besuch Salzbergwerk Bochnia. Foto: Powiat Bochenski Inklusiver Stadtrundgang Krakau. Foto: Nadine Kaster Das Grab des verstorbenen Landrats Ludwik Wegrzyn. Foto: Sabina Kierepka